Einblick in die zweite Erhebungswelle des BiPsy-Versorgungsmonitors Psychotherapie

Aus dem Projektteil Versorgungsmonitor Psychotherapie sind seit heute erste Ergebnisse zur zweiten Erhebungswelle aus dem April 2025 auf unserer Website zu finden. Wir präsentieren Erkenntnisse aus einer bundesweiten Psychotherapeut:innenbefragung zu Anfragen, Wartezeiten, Belastungsfaktoren für Kinder und Jugendliche, Versorgung von marginalisierten Gruppen sowie Arbeitsbelastung von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen. Zudem werden erste Trends im Vergleich der Befragungen aus den Jahren 2024 und 2025 vorgestellt. Die Ergebnisse finden Sie hier.

BiPsy-Versorgungsmonitor in Wissenschaft und Praxis – Drei Vorträge zu aktuellen Ergebnissen

Nina Tucholski nahm am 30.09.2025 im Rahmen der 20. Tagung der Fachgruppe Pädagogische Psychologie in Jena an dem Symposium „Psychisch gesund (auf)wachsen in herausfordernden Zeiten“, initiiert von Prof. Dr. Julia Asbrand, teil. Sie stellte Ergebnisse aus der ersten Erhebungswelle des Versorgungsmonitors Schule zur Verfügbarkeit und Bedarfsdeckung psychosozialer Versorgungsstrukturen an Schulen vor.

Am 08.10.2025 präsentierten Hannah Elisabeth Köhler und Kristin Rodney-Wolf im Rahmen der Schulleitungstagung Hamburg, Berlin und Brandenburg zentrale Ergebnisse aus dem Deutschen Schulbarometer – Schüler:innen sowie dem BiPsy-Versorgungsmonitor Schule. Dabei wurden aktuelle Daten zur Prävalenz psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen, Hilfesuchverhalten sowie der Verfügbarkeit psychosozialer Hilfsangebote an Schulen vorgestellt. Ergänzt wurde der Vortrag  durch eine vergleichende Perspektive aus dem Versorgungsmonitor Psychotherapie zur interdisziplinären Schnittstelle Schule und Psychotherapie.

Auf einer Sitzung der Kommission KJP Prävention präsentierte Kristin Rodney-Wolf Ergebnisse aus dem Versorgungsmonitor Psychotherapie zur aktuellen Versorgungslage in der ambulanten Psychotherapie. Hierzu wurden sowohl bundesweite Daten zu Wartezeiten, Anfragen, angebotenen Behandlungsleistungen, Belastungsfaktoren für Kinder und Jugendliche, Arbeitstätigkeiten und Arbeitsbelastung von Behandler*innen, als auch regional spezifische Daten für Berlin vorgestellt und in der Kommission diskutiert.

Die vorgestellten Daten sind in zwei Veröffentlichungen (Rodney-Wolf & Schmitz, 2025; Rodney-Wolf et al., 2025) und zwei Fact Sheets zusammengefasst, die hier nachzulesen sind. Die Daten des Deutschen Schulbarometer – Schüler:innen sind auf der Webseite der Robert-Bosch-Stiftung aufbereitet.

Veröffentlichung zu ersten Daten aus der Psycho­thera­peut:innen­befragung

Die Studie mit dem Titel „Ambulante psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Ergebnisse der ersten Erhebungswelle eines längsschnittlichen Monitorings“ wurde im August 2025 in der Fachzeitschrift „Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie“ veröffentlicht.

In dieser Arbeit werden Ergebnisse aus der ersten BiPsy-Psychotherapeut:innenbefragung aus dem Jahr 2024 zu den Themen Nachfrage und Bedarfsdeckung, regionale Versorgungsunterschiede sowie Beeinträchtigung von Patient:innen und behandelte Diagnosen in der ambulanten und kassenfinanzierten psychotherapeutischen Versorgung präsentiert.

Ein zentrales Ergebnis der Studie zeigt, dass durchschnittlich mehr als ein halbes Jahr (28 Wochen) von der ersten Anfrage in einer psychotherapeutischen Praxis bis zum Behandlungsstart vergeht. Dabei ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten, die u. a. auf eine ungleiche Zuweisung von Versorgungskapazitäten über die derzeitige Bedarfsplanung zurückgeführt werden können. Etwa die Hälfte der behandlungsbedürftigen Patient:innen kann nach der Sprechstunde nicht weiterbehandelt werden. Ein Sechstel der Patient:innen, welche ambulant psychotherapeutisch versorgt werden, ist multimorbid  erkrankt (d. h. mind. drei Störungsdiagnosen) und schwerwiegend psychosozial beeinträchtigt.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass aktuelle Versorgungskapazitäten nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Eine Verbesserung des Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung ist essenziell für die lebenslang psychische Gesundheit und Teilhabe junger Menschen.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier:

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BiPsy im Fernsehen: Interview in der NDR-Sendung „Panorama 3“

Im Fokus des Beitrags steht die Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere die Engpässe in der ambulanten sowie stationären psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung. Kristin Rodney-Wolf gibt darin Einblick in aktuelle Erkenntnisse aus dem BiPsy-Projekt und erläutert strukturelle Ursachen für fehlende Versorgungskapazitäten sowie mögliche Lösungsansätze im Hinblick auf die Bedarfsplanung.

Die vollständige Sendung sowie den Hörbeitrag in der Tagesschau finden Sie hier:

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Zur gesamten Sendung in der ARD Mediathek

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BiPsy beim KopG-Fachtag in Würzburg: Fachforum zur psycho­therapeutischen Versorgung von jungen Menschen

Der Fachtag stand unter dem Motto „Individuelle Berufswege – wie kann erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben gelingen?“ und richtete sich an Fachkräfte, die junge Menschen mit psychischen Belastungen auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf begleiten.

Kristin Rodney-Wolf präsentierte im Rahmen des Fachforums zentrale Ergebnisse aus dem BiPsy-Versorgungsmonitor. Unter dem Titel „Ich stehe auf der Warteliste – Psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ wurden aktuelle Daten zu regionalem und bundesweitem Versorgungsbedarf und -deckung, zu angebotenen Versorgungsleistungen sowie zu Beeinträchtigungen von Patient:innen in der ambulanten Psychotherapie vorgestellt.

Erweitert wurde das Fachforum durch eine vergleichende Perspektive aus dem BiPsy-Schulmonitor. Dabei wurden Sichtweisen von befragten Psychotherapeut:innen und Schulleitungen gegenübergestellt, insbesondere zu Belastungsfaktoren für Kinder und Jugendlichen, Barrieren im Zugang zu psychosozialer Versorgung sowie zur interdisziplinären Schnittstelle Schule und Psychotherapie.

Die vorgestellten Daten sind in zwei Fact Sheets zusammengefasst und an dieser Stelle nachzulesen.