Schüler:innen

Es ist uns besonders wichtig, dass im Projekt BiPsy den Schüler:innen Gehör geschenkt wird und sie mit ihren Erfahrungen und Meinungen in unsere Forschung einbezogen werden.

Wir befragen Kinder und Jugendliche der weiter­führenden Schulen (ab Klasse 5 bis 10) zu den Themen Schulklima, Unterrichts­gestaltung, schulisches Wohlbefinden und der Inanspruch­nahme von Unter­stützung bei emotionalen Problemen und Heraus­forderungen. Dabei kommen unter­schied­liche Forschungs­methoden zum Einsatz.

Im Frühjahr 2024 haben wir an Leipziger Schulen über 1000 Schüler:innen aus den Klassen­stufen 5 und 7 mit einem Fragebogen befragt. Dieselben Schüler:innen möchten wir im Frühjahr 2025 erneut befragen, um herauszufinden, wodurch ihr schulisches Wohlbefinden beeinflusst wird. Damit möchten wir Schulen Hinweise geben, was sie auf Schul-, Unterrichts- und Klassen­ebene tun können, um das Wohlbefinden und damit die psychische Gesundheit ihrer Schüler:innen zu fördern.

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Außerdem interessiert uns, wie Schüler:innen das Thema psychische Gesundheit und Krankheit wahrnehmen, und welche Rolle die Schule dabei spielt. Dafür führen wir Gespräche mit Schüler:innen aus unter­schied­lichen Schul­formen und Klassen und sammeln Eindrücke und Erfahrungen dazu, wie zum Thema Belastung und Unterstützung in der Schule gesprochen wird. Darüber hinaus erforschen wir mit Hilfe eines Fragebogens, was Schüler:innen bisher für Hindernisse wahrnehmen, wenn es darum geht, psychosoziale Hilfs­angebote der Schule in Anspruch zu nehmen. Aus diesen Erkenntnissen leiten wir Ansätze ab, wie der Zugang zu Information und Unter­stützung und damit die Kommuni­kation zur Förderung der psychischen Gesundheit im Kontext der Schule verbessert werden kann.

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Erziehungs­berechtigte

Bei BiPsy soll auch die Perspektive der Erziehungs­berechtigten von Schüler:innen mit einbezogen werden:

Welchen Eindruck haben Erziehungs­berechtigte zu den Themen psychische Gesundheit, Belastung und psycho­soziale Unter­stützung ihrer Kinder im Kontext der weiter­führenden Schule? Um dies zu erforschen, werden mit Erziehungs­berechtigten von Schüler:innen aus den Klassen­stufen 5 bis 10 Interviews geführt und dabei zum Beispiel über Informations­bedarfe, Kommunika­tions­heraus­forderungen und Wünsche zu Unter­stützungs­möglichkeiten im Kontext Schule gesprochen. Hierbei beleuchten wir Erfahrungen, die in unter­schied­lichen Schulen gemacht wurden und leiten mitsamt den Perspek­tiven der Schüler:innen und Lehr­kräften Empfehlungen für eine verbesserte Kommunikation zu psychischer Gesundheit und Krankheit ab.

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Lehrpersonen und Schulleitungen

Auch Pädagog:innen aus unterschiedlichen Bundesländern sollen bei unserer Forschung auf mehreren Ebenen mit einbezogen werden.

In Interviews werden Lehrkräfte zu Informations­bedarfen, Kommunikations­heraus­forderungen und Wünschen hinsichtlich der Förderung der psychischen Gesundheit von Schüler:innen befragt. Dabei erforschen wir individuelle Erfahrungen, die an unter­schied­lichen Schul­formen gemacht wurden und leiten daraus unter Bezug­nahme der Perspek­tiven der Schüler:innen und Erziehungs­berechtigten Empfehlungen für eine verbesserte Kommuni­kation zu psychischer Gesundheit und Krankheit ab.

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Darüber hinaus werden Lehrkräfte mittels online-Fragebogen zur Wahrnehmung des schulischen Wohl­befindens, dem Umgang mit psychischen Belastungen von Schüler:innen und ihrer eigenen psychischen Gesundheit (z. B. Berufsbelastungen) befragt.

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Außerdem wird eine große Anzahl an Schul­leitungen verschiedener Schul­formen aus verschie­denen Bundes­ländern jährlich und in einer Online-Umfrage zur psychosozialen Versorgungs­lage an Schulen befragt. Darin schätzen die Schul­leitungen unter anderem ein, welche psychi­schen Belastungen sie bei Schülerinnen und Schülern wahrnehmen und vor allem, wie die psycho­soziale Infra­struktur an ihrer Schule aufgebaut ist. Dazu wird erfasst, in welchen Maßen insbesondere die Strukturen Beratungs­lehrkräfte, Schul­sozial­arbeit oder Schul­psychologie an der Schule verfügbar sind. Außerdem schätzen die Schul­leitungen ein, in wie weit die vorhandene psycho­soziale Infra­struktur die wahrge­nommenen Bedarfe abdeckt und in wie weit in manchen Bereichen noch zusätzlich Bedarfe bestehen.

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Psycho­therapeut:innen

Um ein repräsen­tatives Abbild der kassen­ärztlichen psycho­therapeu­tischen Versorgung psychisch belasteter Kinder und Jugendlicher in Deutschland zu erhalten, befragen wir jährlich bundesweit alle nieder­gelassenen und an der vertrags­ärztlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen teil­nehmenden Psycho­therapeut:innen.

Dazu zählen Kinder- und Jugend­lichen­psycho­therapeut:innen, psycho­logische und ärztliche Psycho­therapeut:innen sowie Fachärzt:innen für Kinder- und Jugend­lichen­psychia­trie und -psycho­therapie. Dabei interes­sieren wir uns für Informa­tionen zu Anfrage­aufkommen, Warte­zeiten, angebo­tenen Behandlungs­formaten, wahrge­nommenen Belastungs­faktoren für Kinder und Jugendliche, Barrieren in der Inanspruchnahme von psycho­therapeu­tischer Unter­stützung, inter­disziplinärer Zusammen­arbeit sowie eigener Arbeitsbelastung.

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Politische Entscheidungs­träger:innen

Das Konzept der Bedarfsplanung, was u. a. auch die Kapazitäten der psycho­therapeu­tischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen reguliert, ist seit Jahren ein politisches und wirtschaft­liches Streit­thema. Verläss­liche Daten zu Versorgungs­bedarf und -situation fehlen jedoch. An diesem Punkt setzt unser Versorgungs­monitoring an:

Durch eine mehrjährige, bundesweite Befragung von Psycho­therapeut:innen möchten wir repräsen­tative Daten zu Anfrage­aufkommen, Warte­zeiten und angebotenen Leistungen erfassen, regionale und sozial­strukturelle Unterschiede identi­fizieren und den politisch versprochenen Ausbau der psycho­sozialen Versorgung begleiten und Veränderungen wissen­schaftlich überprüfbar machen. Dies soll zu einer empirisch fundierten Reform der Bedarfs­planung im Bereich der Kinder- und Jugend­lichen­psycho­therapie beitragen.

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Aus den Ergebnissen jährlicher Schul­leitungs­befragungen können Handlungs­empfehlungen abgeleitet werden, wie die psycho­soziale Infra­struktur evidenz­basiert sowie bedarfs­gerecht ausgebaut und die Versorgungslage an Schulen verbessert werden kann. Dazu liefert die Befragung zum Beispiel Daten zu vorhandenen Stellen an Schul­sozialarbeit und Beratungs­lehrkräften, zur Bedarfs­deckung und zu den jeweiligen Bedarfen nach verschiedenen Schulformen.

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Aus den Ergeb­nissen der Längs­schnitt­studie zum Zusammenhang von schulischem Wohl­befinden einerseits und Unterrichts- und Schul­merkmalen anderseits erwarten wir konkrete Hinweise zur Gestaltung von Schule und Unterricht, um schulisches Wohl­befinden als ein zentrales Outcome von Bildungs­prozessen sicherzustellen. Die Förderung schulischen Wohlbefindens ist nicht nur ein wichtiges Zeil an und für sich, sondern es steht in unmittel­barem Zusammenhang mit der Aufrecht­erhaltung von Lern­motivation und der Entwicklung schulischer Leistungen.

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