Über das Projekt
Die psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Ursachen sind vielfältig: Corona-Pandemie, Klimakrise, Krieg, Armut oder Leistungsdruck und Lehrkräftemangel in der Schule. Gleichzeitig gibt es zu wenig Unterstützungs- und Beratungsangebote – auch an Schulen.
Das zeigen die jüngsten Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung. Dabei ist bekannt, dass starke psychische Belastungen im Kindes- und Jugendalter in den meisten Fällen massive und langanhaltende negative Auswirkungen auf die soziale Entwicklung und Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen haben.
Mit dem Kooperationsprojekt „Monitor Bildung und psychische Gesundheit (BiPsy-Monitor)“ starten die Universität Leipzig, die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und die Robert Bosch Stiftung GmbH ein neues Forschungsprojekt, das die Versorgungssituation von psychosozial belasteten Kindern und Jugendlichen besser abbilden soll.
Dafür sollen über einen Zeitraum von vier Jahren bundesweit kontinuierlich Daten über die ambulante psychotherapeutische Versorgungslage sowie die psychosoziale Hilfsangebote an Schulen erfasst werden. Niedergelassene Psychotherapeut:innen sollen unter anderem zu Veränderungen in Patient:innenanfragen, Wartezeiten, Behandlungsformaten und eigenen Belastungen befragt werden. Ein weiterer Fokus des Monitors ist die Frage, welche Informationen Kinder, Jugendliche und Familien benötigen, damit sie psychosoziale Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Darüber hinaus soll eine Kohorte von 1.000 Schüler:innen über einen Zeitraum von vier Jahren zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Unterricht und psychischer Gesundheit beobachtet werden.
Der „Monitor Bildung und psychische Gesundheit (BiPsy-Monitor)“ wird umgesetzt von Prof. Dr. Julian Schmitz, Universität Leipzig, Institut für Kinder- und Jugendpsychologie (Leitung), Prof. Dr. Henrik Saalbach, Universität Leipzig, Pädagogische Psychologie, und Prof. Dr. Eva Baumann, Kommunikationswissenschaftlerin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Das Projekt wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung.